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Beispiele guter Praxis in den tschechisch – polnischen Euregios
Im Rahmen der Umfrage wurde den Geschäftsführern der tschechischen Teile der Euregios folgende Frage gestellt, mit dem Ziel, Beispiele guter Praxis zu identifizieren: Welche ihre Aktivitäten (gegebenenfalls Projekte) betrachten sie als die am erfolgreichsten und am interessantesten? Die Antworten der Euregios sind in folgender Übersicht dargestellt.
Těšínské Slezsko
Die Euregio dient als Serviceorganisation für die Stadt Tschechisch Teschen (Český Těšín). Für die Stadt erarbeitete die Euregio zuerst eine Strategie der Grenzüberschreitung (Anregung von 43 Projektvorhaben inkl. Brücken) unter der Nutzung von Beispielen guter Praxis (eine Inspiration holte sich die Euregio an der deutsch - französischen Grenze). Gegenwärtig werden manche vorgeschlagene Projekte schon umgesetzt (in einem Gesamtwert von 15 Mio. CZK - z.B. die große Brücke in Tschechisch Teschen). Dadurch werden Ansätze für weitere Städte entwickelt.
Die Euregio ist ebenfalls im Bereich des Tourismus aktiv - dieser Bereich wird aber durch die Einrichtungen, die Mitglieder in der Euregio sind, bearbeitet - diese Nutzen auch den Fonds der Mikroprojekte.
Eine weitere erfolgreiche Initiative ist die Revitalisierung des Fließgewässers Olsa (Olše). Dieses Projekt wurde durch die Euregio Těšínské Slezsko initiiert. Danach wurde ein Zweckverband für Wasserwirtschaft gegründet, der gegenwärtig das Projekt mit einem Gesamtwert von 1 Milliarde CZK umsetzt. Eine ähnliche Initiative gibt es in dem Bereich der Kommunikationen.
Praděd
Die Euregio Euroregion Praděd bemüht sich langfristig um eine gemeinsame Entwicklung des Tourismus im Gesenkegebirge (Jeseníky). Diese Initiative mündete in die Einreichung des Projektes in das regionale Operationelle Programm, das in den Jahren 2011 bis 2014 umgesetzt wird.
Beskydy
Zu den erfolgreichsten Aktivitäten der Euroregion Beskydy gehören:
- Informationsstand der Region Beskiden (Beskydy)
- Eine TV-Sendereihe im Rahmen des Projektes Wir lernen gemeinsam die Euroregion Beskydy und seine Partnerstädte kennen.
- Projekt für die breite Öffentlichkeit mit einer Einbindung von Schulen und Kindetagesstätten „Das Zauber des Märchens im Holze verzaubert" (Kouzlo pohádky ve dřevě zakleté), in dessen Rahmen Wettbewerbe für Kinder während eines Holzschnitzersymposiums veranstaltet wurden
Silesia
Für einen Erfolgt hält die Euregion Silesia die Erfassung eines breiten Interesses an einer tschechisch - polnischen Zusammenarbeit der Schulen, insbesondere der Grundschulen (in der Tschechischen Republik Primarbereich und Sekundarstufe I - Anm. des Übersetzers), im Fall der Mittelschulen (in der Tschechischen Republik Sekundarstufe II.- Anm. des Übersetzers) gibt es Probleme mit der Vorfinanzierung der Projekte. Schätzungsweise 60 - 70% der Antragsteller / Begünstigten diesseits und jenseits der Grenze der Euregio werden durch die Schulen gebildet. (1) Langfristig ist auch die Zusammenarbeit mit den höheren Fachschulen und Hochschulen (in der Tschechischen Republik Tertiärbereich - Anm. des Übersetzers) im Rahmen der Erarbeitung von Absolventen-, Bachelor- und Diplomarbeiten zum Thema der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, EU-Programme, Euregios etc. (jedes Jahr mehrere Studenten aus den Schulen aus dem gesamten Gebiet der Tschechischen Republik).
In der letzten Zeit praktiziert die Euregio Silesia unter anderem auch Beratungen bei konkreten Antragstellern. Den Mitarbeitern der Euregio gelingt es somit besser, die einzelnen Projektvorhaben zu begreifen und die Zusammenarbeit mit dem Antragsteller besser aufzunehmen. Oft können sie auch mit problematischen Aspekten des Projektes besser helfen (zum Beispiel mit der Verhandlung von Bedingungen eines Kredites zur Vorfinanzierung des Projektes). In der Euregio gibt es Probleme mit Projekten, die durch Kredite vorfinanziert werden, so dass die Euregio bemüht ist, auch über den Rahmen ihrer Aufgaben Hilfe zu leisten.
Für einen weiteren Erfolgt hält die Euregio eine sehr gute, enge und tagtägliche Kommunikation mit der polnischen Seite. Aus dieser Sicht bei einem Vergleich der Programme Phare CBC, INTERREG III A und des gegenwärtigen operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit ist die Euroregion Silesia der Meinung, dass das Lead-Partner-Prinzip zu einer größeren Verflechtung des tschechischen sowie des polnischen Teiles beigetragen hat.
Der Euregio Silesia gelingt es laufend aus allen sechs tschechisch - polnischen Euregios Daten zu gewinnen, insbesondere Termine und Ausschöpfung der Förderungen aus dem Kleinprojektefonds, mit denen dann alle Euregios arbeiten können. Eine aktuelle Übersicht für alle Euregios betrachtet die Euregio Silesia als sehr nützlich, die Euregio Silesia leistete so einen Beitrag zur gegenseitigen Zusammenarbeit der sechs Euregios.
Glacensis
Für einen großen Erfolg in der Euregio Euroregion Glacensis kann eine Einbindung der regionalen Selbstverwaltung (Kraj) in die Euregio bezeichnet werden. Durch die regionale Selbstverwaltung wird die Euregio als ein Instrument zur Vermittlung von Kontakten mit der Niederschlesischen Wojewodschaft und weiteren polnischen Partnern wahrgenommen. Die Euregio vermittelt Zusammenkünfte von Politikern und sichert zum Beispiel auch das Dolmetschen ab. Die regionale Selbstverwaltung nutzt die Euregio Glacensis auch für die Vorbereitung von eigenen großen grenzübergreifenden Projekten (zum Beispiel in dem Bereich des Verkehrs, der Umwelt, ...).
Ein weiterer Vorteil der Euroregion Glacensis ist die Tatsache, dass sie über eine eigene Entwicklungsagentur für das gesamte Gebiet der Euregio verfügt. Die Agentur hat große Erfahrungen mit der Vorbereitung von grenzübergreifenden Projekten und bietet diesen Service auch der regionalen Selbstverwaltung sowie den Gemeinden an. Die Bürgermeister können so einen exklusiven Service nutzen. Sie identifizieren ihr Vorhaben und die Entwicklungsagentur sichert dann die weiteren Schritte bis zur Förderung. Die Hilfe beschränkt sich aber nicht nur auf eine Beratung im Bereich der Förderungen, durch die Euregio (Entwicklungsagentur) wird auch eine Unterstützung bei der Lösung allgemeiner Probleme mit grenzübergreifendem Charakter angeboten. Ein Vorteil der Euroregion Glacensis ist die Tatsache, dass die Euregio dank der Entwicklungsagentur in einem engen Kontakt mit den Gemeinden sein kann. Die regionale Entwicklungsagentur funktioniert als ein Berater und Betreuer für die Mikroregios und befasst sich so mit ihrer Förderpolitik sowie mit euroregionalen Problemen (Managers in der Region - 15 Personen in beiden Einrichtungen). Es handelt sich um eine bezahlte Dienstleistung, doch die Euroregion Glacensis vermittelt den Mikroregionen Förderungen von der regionalen Selbstverwaltung (Kraj), die für diese Tätigkeit besondere Fördermittel ausgegliedert hat.
Für einen großen Erfolg hält die Euregio auch die Tatsache, dass die Euregio zu einer Plattform für das Zusammentreffen der Menschen und die Aufnahme von Kontakten geworden ist. Neben fachbezogenen Maßnahmen konzentriert sich die Euregio ebenfalls auf die Gewährung eines Raumes für die Aufnahme von nicht formellen Kontakten, die für eine Entwicklung der Zusammenarbeit sehr wichtig sind. Jährlich werden durch die Euroregion Glacensis formlose mehrtätige Zusammenkünfte der Mitglieder des tschechischen und des polnischen Teiles organisiert (eine Form von Konferenz, gegenseitiger Erfahrungsaustausch - Fachexkursionen in andere Euregios). Diese Treffen können auf eine schon dreijährige Tradition zurückblicken. Für den ersten Jahrgang war es schwierig gewesen, das Interesse der Teilnehmer zu gewinnen, doch in den folgenden Jahren stieg das Interesse an diesem Treffen an. Sie dienen als Inspiration für die Gemeinden (erfolgreiche Projekte, Querschnittinformationen über andere Förderprogramme), ergänzt um kulturelle und formlose Bestandteile dieser Treffen.
Durch die Euroregion Glacensis wird ein zweisprachiges Informationsblatt herausgegeben, dass an alle Mitgliedsgemeinden vertrieben wird (Auflage 6,5 Tausend Stück). Erscheint einmal in drei Monaten. Interessant ist auch ein gemeinsamer Kalender.
Ein interessantes Projekt ist auch ein Projekt der Sprachausbildung oder die Rolle, die die Euroregion Glacensis bei der Anregung von Projekten in dem Nationalpark Riesengebirge gespielt hat (das Projekt „Sicheres Riesengebirge" (Bezpečné Krkonoše) und „Barrierenfreies Riesengebirge" (Krkonoše bez bariér).
(1) Im Fall der polnischen Seite wird dies durch die fehlende Rechtspersönlichkeit der polnischen Schulen verzerrt, für die die Anträge durch ihre Träger eingereicht werden. In diesen Fällen wird aber durch die Euregio Silesia die entsprechende Schule gleich neben der Bezeichnung des Antragstellers - dem Empfänger der Förderung - angegeben.
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